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Mit Sand und Schweiß gegen Hochwasser

Freising, 30.06.2018 - Zum Thema Hochwasserschutz und Deichverteidigung fand am letzten Juni-Wochenende auf dem Übungsgelände des THW-Ortsverbands Freising eine Fortbildungsveranstaltung statt.

Bild1: Helfer bei der Fortbildung Hochwasserschutz und Deichverteidigung (Quelle: THW).

Knapp 40 THW Führungs- und Einsatzkräfte aus dem THW Regionalbereich München sowie Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr München türmten gemeinsam in verschiedenen Szenarien Sandsäcke auf, um im Ernstfall gegen Hochwasser gerüstet zu sein.

Ziel war es, den Einsatzkräften Basiswissen über Deichverteidigungsmethoden näher zu bringen und ein einheitliches Vorgehen bei Hochwassersituationen zu gewährleisten.

Die Ausbildung wurde durch die Technischen Berater Hochwasserschutz und Deichverteidigung* und die THW-Regionalstelle München konzipiert und vorbereitet.

Am Freitagabend wurde theoretischen Grundlagen vermittelt. Neben allgemeinen Grundlagen wurden die Teilnehmer zu den Themen Gefahren für Deiche, Methoden zur Deichverteidigung und Maßnahmen bei Schäden geschult. Hierbei ging es insbesondere um den effektiven Einsatz von Sandsäcken als vielseitiges Einsatzmittel bei geschädigten oder gefährdeten Deichen.

Am Samstag wurde das theoretische Wissen in die Praxis umgesetzt. Dazu waren auf dem Übungsgelände fast 3.000 gefüllte Sandsäcke bereitgestellt. An zwei Stationen wurden jeweils rund 800 bis 1.000 Sandsäcke zu einer Quellkade und einer Auflast am Deich verlegt. Zusätzlich wurde im Team eine Aufkadung – ein Damm aus Sandsäcken – mit einem Meter Höhe errichtet. Bei einer Länge von nur 10 Metern wurden hierfür alle vorhandenen Sandsäcke verbaut.

Für die Teilnehmer galten reale Hochwasser-Einsatzbedingungen: 25°C Lufttemperatur und strahlender Sonnenschein. Die schweißtreibende und staubige Angelegenheit tat der guten Stimmung und der Motivation allerdings keinen Abbruch.

Der Grundstein zur einheitlichen Verteidigung bei Hochwasserlagen ist nun gelegt.  Das erarbeitete Konzept bildet eine gute Grundlage zum Ausbau der erlernten Fähigkeiten. Zudem ermöglichte die Fortbildung einen intensiven Austausch zwischen der Berufsfeuerwehr München und den THW Führungs- und Einsatzkräften. Um die Kooperation weiter auszubauen, soll im Spätsommer eine Informationsveranstaltung zum Austausch über Einsatzmaterial und Geräte zur Deichverteidigung folgen.

 

* Hochwasserschutz und Deichverteidigung gehören zu den Kernkompetenzen des Technischen Hilfswerks. Hierfür qualifiziert das THW in mehrwöchigen Lehrgängen am Ausbildungszentrum Hoya Spezialisten, die sogenannten Technischen Berater Hochwasserschutz und Deichverteidigung. Diese Fachkräfte beurteilen im Hochwasserfall die Gefährdung und Standsicherheit von Deichen und beraten hinsichtlich erforderlicher Verteidigungsmaßnahmen.

 


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